Die FDP-Fraktion im Gespräch mit dem DRK Walldorf

Unser FDP-Fraktionssprecher Matthias Renschler ist in seiner diesjährigen Haushaltsrede auf den Notarztstandort und die Situation des DRK-Ortsvereins Walldorf in den Räumlichkeit am Friedhof eingegangen. Hier ein Auszug aus seiner Rede:
„Der Notarztstandort am Friedhof hat, wie schon in vielen unserer Haushaltsreden beschrieben, zu einer spürbaren Verbesserung in der notfallmedizinischen Versorgung unserer Bevölkerung geführt. Genau gespürt werden können auch die verlängerten Einsatzzeiten der Rettungsfahrzeuge, die jetzt zum Teil in Wiesloch stationiert sind, weil es in Walldorf einfach keinen Platz dafür gibt.
Ein Teil des Geländes wird vom DRK-Ortsverein in nicht mehr tragbaren Räumlichkeiten genutzt. Im Fall einer Alarmierung durch die Feuerwehr übernimmt der Ortsverein mit eigenen Kräften die Absicherung von Unfallstellen dann, wenn die regulären Rettungsfahrzeuge wieder in den normalen Dienstbetrieb gehen. Wir müssen sicherstellen, dass das gesamte Gelände von Grund auf aus- oder umgebaut wird. Wir brauchen beide, den vom Kreisverband organisierten Rettungsdienst und den DRK-Ortsverein. Wenn der Kreisverband eine notwendige Planung nicht aufstellen kann, muss die Stadt Walldorf einspringen, ein solches Vorhaben planen und dann dem Kreisverband anbieten, Räumlichkeiten dort zu nutzen. Auch hier gilt: Lokal entscheiden bringt mehr, als auf Entscheidungen von Kreis-, Landes- oder Bundesebene zu warten.“
Um uns ein Bild von der aktuellen Lage vor Ort zu machen, trafen sich unser Fraktionssprecher Matthias Renschler und unsere Stadträtin und Pressesprecherin Paula Glogowski am vergangenen Wochenende mit Andreas Schuppe, Thorsten Antritter und Sabrina Schuppe vom DRK-Ortsverein Walldorf.
Das DRK-Walldorf ist eine sehr wichtige Säule für die Sicherheit und Gesundheitsversorgung aller Walldorferinnen und Walldorfer. So war der Ortsverband beispielsweise bei der Einrichtung und Durchführung der Infektsprechstunde ebenso wie auch im mobilen Impfzentrum in der Astoria Halle in hohem Maße beteiligt. „Alleine in diesem Jahr hat unser Ortsverband bereits 800 ehrenamtliche Stunden absolviert“, berichtete Andreas Schuppe.
Bei all den ehrenamtlichen Arbeiten trägt der DRK-Ortsverband seine Finanzierung komplett selbst. Jedes einzelne Pflaster wird eigens finanziert. Matthias Renschler macht deutlich: „Das hohe ehrenamtliche Engagement und die großen finanziellen Lasten sollten von der Stadt überall da, wo es möglich ist, entlastet werden. Deshalb haben wir es von der FDP-Fraktion sehr begrüßt, dass die Anschaffung eines neuen Fahrzeuges von der Stadt mit 90% finanziell unterstützt wurde.“
Gerne möchte der DRK-Ortsverein auf dem Gelände am Friedhof bleiben, da die Lage mit ihrer Nähe sowohl zur Stadt als auch zur Autobahn und dem Industriegebiet sehr geeignet sei. Allerdings sei das Gelände zu klein, weshalb darüber nachgedacht werden müsse, mehr Grundstücksfläche dazu zu kaufen. Diese Anregung nahm Matthias Renschler gerne auf: „Ich halte es für ausgesprochen wichtig, dass der DRK-Ortsverein von städtischer Seite bei diesem Bauvorhaben unterstütz wird. Wenn das Gelände momentan zu klein ist, sollte die Stadt mehr dazu erwerben.“
Da es auch nach vollendeter Planung sicherlich noch einige Jahre dauern wird, bis dann das neue Gebäude fertigt ist, muss nun mehr Tempo in dieses Prozedere gebracht werden. Sehr sinnvoll wäre es, bis Anfang nächsten Jahres eine Entscheidung darüber zu treffen, wo und wie das Gebäude des DRK-Ortsverbands errichtet bzw. erweitert werden könne. Denkbar wäre es, auch ein Schulungszentrum in einen Neubau zu integrieren. Durch die Verbindung des Notarztstandorts, des DRK-Ortsvereins und einem Schulungszentrum könnte Walldorf im Bereich der Notfallversorgung hohe Maßstäbe setzten.
Thorsten Antritter erklärte, dass es wichtig sei, hier zwischen Haupt- und Ehrenamt zu unterscheiden. Der Notarztstandort, also die Hauptamtlichen, und der DRK-Ortsverein, also die Ehrenamtlichen, haben unterschiedliche Bedürfnisse und dies müsse in der Gebäudeplanung berücksichtigt werden. So benötige der Ortsverband beispielsweise auch Räumlichkeiten für die Jugendarbeit.
Sabrina Schuppe berichtete uns, dass die Jugendarbeit auch in Zeiten von Corona weiterginge. Jugendleitung ist Sabrina Mildenberger. Aktuell hat der Ortsverband die Jugendgruppe „Chilis“ mit Kindern von 10-13 Jahren, diese Gruppe leitete Sabrina Schuppe. Außerdem gibt es noch die Jugendgruppe „Peppers“ mit Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren. In Zeiten von Kontaktbeschränkungen haben die Jugendleiterinnen sich kreative Ideen ausgedacht, wie beispielsweise das Packen von Päcken mit Erste-Hilfe-Material, für das Üben an Kuscheltiere von zu Hause.
Zum Schluss wurden wir noch durch die Räumlichkeiten geführt und es war sofort klar: Das Gebäude ist nicht nur sehr in die Jahre gekommen, sonder auch deutlich zu klein: Jugendraum, Garagen, Umkleiden, alles ist extrem knapp bemessen. Andreas Schuppe sagte uns: „Wir wollen nicht mehr, als wir brauchen. Aber das, was wir zum Aufrechterhalten unserer Arbeit und für eine gute Versorgung der Walldorferinnen und Walldorfer benötigen, das wäre schon wichtig.“
Wir bedanken uns sehr herzlich beim DRK-Ortsverein für diese interessante und aufschlussreiche Begehung und sichern Euch jetzt schon zu: Die FDP-Fraktion wird sich im Gemeinderat für die zeitnahe Bauplanung einsetzten.