Im Gespräch mit Hans Klemm, 1. Vorsitzender der Tafel Walldorf e.V.

Kürzlich trafen sich unser Fraktionsvorsitzender Matthias Renschler sowie Paula Glogowski, Stadträtin und Pressesprecherin, mit Hans Klemm, dem 1. Vorsitzenden der Tafel Walldorf e.V., um sich darüber zu informieren, wie es der Tafel in Zeiten der Pandemie geht.

Hans Klemm berichtete uns, dass die Tafel im ersten Lockdown zeitweise geschlossen war beziehungsweise draußen verkauft wurde. Aktuell ist die Tafel allerdings geöffnet und an den Öffnungstagen kommen zwischen 70 und 80 Bedarfsgemeinschaften, also Haushalte, die einen Berechtigungsausweis haben, zum Einkaufen in den Laden. In Walldorf gibt es zurzeit in etwa 300 Bedarfsgemeinschaften, die jeweils aus zwischen einer bis zu sieben Personen bestehen.

Herr Klemm machte deutlich: „Am liebsten wäre es uns, wir wären arbeitslos - doch es gibt nun mal leider auch hier in Walldorf zahlreiche Menschen, die auf den Tafelladen angewiesen sind. Wir würden gerne noch gezielter helfen, denn die Dunkelziffer derer, die Hilfe benötigen, diese aber nicht erhalten, die ist leider groß.“ Zum Teil ist der Scham ein Grund, weshalb die Menschen nicht in die Tafel kommen. Aktuell zeichnet sich zudem auch ab, dass gerade einige der Seniorinnen und Senioren, die im alten Laden eingekauft haben, nicht in die neuen Räumlichkeiten kommen. Ein Grund hierfür könnte sein, dass das Haus am Kreisel für einige zu weit außerhalb ist. Deshalb hatte die Tafel in Kooperation mit der Generationenbrücke die Idee für einen Einkaufsbus, der die bedürftigen Seniorinnen und Senioren einmal pro Woche zum Tafeladen fährt - doch diese Idee wird wohl erst dann umsetzbar sein, wenn die Pandemie im Griff ist.

Matthias Renschler bewunderte die große Einsatzbereitschaft der Tafelmitarbeitenden, gerade auch in der Pandemie: „Auch wenn es mich betrübt stimmt, dass immer noch so viele Walldorferinnen und Walldorfer auf unseren Tafelladen angewiesen sind, bin ich unglaublich dankbar für die wichtige Arbeit aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Tafelladens! Sie tragen dafür Sorge, dass niemand in Walldorf vergessen wird und alle ausreichend Lebensmittel auf dem Tisch haben. Hierfür möchte ich Ihnen meinen aufrichtigen Dank aussprechen.“

Hans Klemm berichtete uns außerdem, dass bereits einige der Mitarbeitenden geimpft sind und die Hoffnung besteht, dass die Impfquote nun zügig zunimmt, damit das Einkaufen sowohl für die Kundinnen und Kunden als auch für die Mitarbeitenden möglichst sicher ist. Um die Sicherheit zu erhöhen hat die Tafel auch selbst eine große Invention getätigt und ein Lüftungsgerät angeschafft, welches die Keime in der Luft vernichtet. Matthias Renschler meinte dazu: „Es ist schön zu sehen, wie fürsorglich Sie sich sowohl um die Mitarbeitenden als auch um die Kundinnen und Kunden kümmern.“

Vielen Dank an Hans Klemm für das offene und herzliche Gespräch über ihre Arbeit im Tafelladen. Wir drücken die Daumen, dass bald alle Mitarbeitenden geimpft werden können und sich die Abläufe in der Tafel Stück für Stück wieder normalisieren.