Kriminalstatistik 2022
In der vergangenen Sitzung des Gemeinderats wurde die Kriminalitätsstatistik 2022 vorgestellt. Hierzu hielt unsere FDP-Fraktionsvorsitzende Günter Lukey folgende Stellungnahme:
„Die FDP-Fraktion nimmt die Kriminalstatistik 2022 zur Kenntnis, und wir danken gleichzeitig der Polizei für ihren täglichen Einsatz in und um Walldorf.
Sich in der Öffentlichkeit angstfrei bewegen zu können, gehört zu den Grundbedürfnissen unserer Einwohnerschaft und beeinflusst deren Lebensqualität nachhaltig. Dabei appellieren wir von der FDP- Fraktion an den gesellschaftlichen Konsens aller Bürgerinnen und Bürger dies zu akzeptieren und zu leben.
Unerfreulich im Zusammenhang mit der vorgelegten Kriminalstatistik ist für uns die Tatsache, dass die Anzahl der registrierten Straftaten gegenüber dem Vorjahr wieder deutlich gestiegen ist, die Aufklärungsquote dagegen leicht gesunken. Mehr als ein Drittel aller Straftaten konnte im vergangenen Jahr nicht aufgeklärt werden. Kriminalitätsschwerpunkte sind weiterhin Diebstahl, Rohheitsdelikte und Rauschgiftkriminalität. Als neuer „Trend“ unter Schülern verbreiten sich kinderpornografische Video- und Bilddateien in Chatgruppen. Hier ist Präventiv- und Aufklärungsarbeit an Schulen in Zusammenarbeit mit der Polizei dringend geboten. Da sind Eltern oft nicht auf dem neuesten Stand, was im Internet abgeht oder ganz einfach überfordert. Über Aktions- und Antiaggressionsmaßnahmen im Jugendbereich hätten wir uns daher gern mehr Informationen in der Vorlage gewünscht.
Ein Bereich in der Statistik fehlt nach unserer Ansicht ganz. Er betrifft Lärm und Ruhestörung durch die sogenannten „Poser“. Vor allem an Wochenenden leiden viele Anwohner an den Hauptverkehrsstraßen innerhalb Walldorfs unter dem unerträglichen Lärm einiger weniger Autofahrer, die mit aufheulenden Motoren durch die Straßen rasen, um auf sich aufmerksam zu machen. Kein Mensch braucht diese „Protzer“!
Insgesamt kann eine Statistik Gefahren für die öffentliche Sicherheit nur unzureichend abbilden und die reale Sicherheitslage unterscheidet sich oft von der tatsächlichen Wahrnehmung durch den Bürger.
Die Polizei ist zwar der wichtigste Sicherheitsakteur in den Städten zur Gewährleistung von Ordnung und zur Prävention von Gewalt und Kriminalität, gleichwohl richten sich die Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger an die Schaffung und Gewährleistung sicherer Lebensräume vornehmlich an die Verwaltung. Daher ist es wichtig, dass Polizei und Verwaltung eng zusammenarbeiten.
Insgesamt kann man konstatieren, dass Walldorf eine lebenswerte Stadt ist, auch wenn die Aufklärungsquote der Kriminalstatistik noch Luft nach oben hat. Wir bedanken uns für die vorgelegten Daten bei Herrn Albrecht und für seine Ausführungen.
Außerdem begrüßt die FDP- Fraktion Fr. Müller als neue Leiterin des Polizeipostens Walldorf aufs herzlichste, und wir wünschen ihr viel Erfolg bei ihrer täglichen Arbeit.“