Schenkung Kunstsammlung Ackermann

Im Gemeinderat wurde kürzlich über das weitere Vorgehen mit der Schenkung der Kunstsammlung Ackermann diskutiert. Hierzu hielt unser FDP-Fraktionsvorsitzender folgende Stellungnahme:

„800 Radierungen, Zeichnungen, Aquarelle und Gemälde, 40 Skizzen und 11 Künstlerbücher sind für uns Grund genug - und da gehen wir mit dem Antrag der CDU-Fraktion konform, - eine finale Lösung für die Sammlung Ackermann schnellstmöglich herbeizuführen. Für Sichtung, Katalogisierung, Dokumentation, Unterbringung und Vorbereitung einer Ausstellung und eines Katalogs sind bereits Kosten in einem fünfstelligen Bereich aufgelaufen und wir, von der FDP-Fraktion, sind inzwischen auch weit davon entfernt zu sagen, es handelt sich bei der Kunstsammlung um ein Geschenk.
Die Vorgeschichte beginnt im Dezember 2020, als im Gemeinderat die Schenkung bekanntgegeben wurde. Anfänglich hieß es, ein Künstler hätte der Stadt 120 Bilder hinterlassen. Das schien zunächst erfreulich, aber die Art und Weise, wie das Ganze zu Stande kam, irritierte uns. Wer schenkt einer Stadt, zu der keine Beziehung bestand, 120 Bilder? Es ist für uns auch befremdlich, dass im Vorfeld Vereinbarungen und Zusagen getroffen wurden, die normalerweise im Zuständigkeitsbereich des Gemeinderats liegen.
In jener Sitzung wurde dann pl
ötzlich von mehr als 500 Radierungen und Zeichnungen gesprochen. Und: Diese Schenkung lag schon in der „Alten Apotheke“ zur Sichtung und Dokumentation bereit. Der Gemeinderat sollte sozusagen dieses Vorgehen im Nachhinein gutheißen und sanktionieren. Dem war damals nicht so und heute genau so wenig.

Inzwischen sind wir wie eingangs erwähnt bei über 800 Exponaten angekommen. Über diese weiteren 300 Bilder wurde der Gemeinderat bisher nicht informiert. Auch bei dieser Entscheidung soll wohl der Gemeinderat nur „en passant“ einbezogen werden! Wo kommen wir hin, wenn über die Köpfe der Gemeinderäte hinweg Entscheidungen getroffen werden, die nur in diesem Gremium fallen können?
 

Die Stadt soll nun ein Konzept für die weitere Verwendung all dieser Bilder erarbeiten. Schade, dass keines der von der Stadt kontaktierten Museen Interesse an den Kunstwerken gezeigt hat. Nun muss die Stadt alleine die weitere Verwendung der Kunstsammlung stemmen - samt aller damit einhergehenden Kosten. Für die Zukunft möchten wir von der FDP- Fraktion betonen, dass wir so einer Schenkung nicht noch einmal in dieser Form zustimmen werden.
 

Kunst genießt in unserer Stadt einen hohen Stellenwert und das soll auch so bleiben, aber wir sollten die Kirche im Dorf lassen. Wir gehen heute soweit, dass die Stadt denen im Schenkungsvertrag festgelegten Verpflichtungen nachkommt. Über diesen Rahmen hinaus noch weitere Gelder in diese Schenkung zu investieren, halten wir allerdings nicht für verhältnismäßig. Wir schlagen vor, dass stattdessen Geld für regionale oder lokale
Kunstprojekte verwendet wird, von denen die Walldorferinnen und Walldorfer direkt profitieren k
önnen.
Die FDP- Fraktion stimmt dem Beschlussvorschlag der Verwaltung zu.“