Stellungnahme vom 23.11. zum Thema "HDM-Digital Campus"

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Renschler,

meine Damen und Herren,

der heutige Vorentwurf des Bebauungsplans „HDM Digital Campus“ erlaubt es, frühzeitig Rückmeldung zu geben, was aus Sicht der Träger öffentlicher Belange, der Behörden und aus unserer Sicht noch unbedingt in den Plan eingearbeitet werden muss, damit er beschlussfähig ist.

Das Dokument, das nach Fertigstellung im Grunde aus zwei Bebauungsplänen bestehen wird, verfolgt zwei wesentliche Ziele, zum Einen eine Optimierung der Verkehrsführung aus dem Gebiet der HDM und in das Gebiet über die L723, mit inbegriffen soll dabei eine Verbesserung der Radwegeführung zum Bahnhof sowie nach Süden durch den „Unteren Wald“ in Richtung Bruchsal sein und zum Zweiten die Neustrukturierung des Gebietes, das bisher von der HDM selbst genutzt wurde.

Den Verkehr hauptsächlich über die L 723 abwickeln zu wollen, ist unseres Erachtens sehr kurz gegriffen. Auch nach einem Ausbau mit zwei zusätzlichen Rechtsabbiegern wird die Einmündung in Richtung HDM und ins Industriegebiet ein Nadelöhr bleiben. Eine Leistungsfähigkeitsbeurteilung der L723 und des Gutenbergringes nach dem Ausbau wurden durch Verkehrsgutachten nachgewiesen. Darauf vertrauen wir und wir hoffen, dass Theorie und Realität nicht allzu weit auseinanderklaffen. Dieses Gutachten hilft aber wohlgemerkt nicht, das zu erwartende Verkehrsaufkommen zu minimieren.

Im Entwurf heißt es weiter, dass eine zweite verkehrliche Anbindung des Plangebiets über die Straße „Im Unteren Wald“ erfolgen soll, - allerdings deutlich untergeordnet. Was bedeutet dies? Es ist wenig aussagekräftig und  „schwammig“ formuliert. Das hätten wir gern etwas deutlicher abgefasst.

Der Radweg aus dem Kleinfeldweg Richtung Bahnhof kann nur durch eine Untertunnelung weitergeführt werden, wofür bis jetzt nur ein Korridor vorgesehen ist. Das hätten wir gern etwas ausführlicher. Ebenso sollte ein Gehweg an dieser Stelle mit eingeplant werden, denn es wird auch Mitarbeiter in diesem Bereich geben, die zu Fuß unterwegs sein werden.

Welche Trasse für die Weiterführung des Radwegs in Richtung Bruchsal schlussendlich mehrheitsfähig und behördlich abgesegnet wird, muss noch beraten werden. Da wünschen wir uns rechtzeitig eine Rückmeldung, wenn eine Entscheidung ansteht.

Für eine Neustrukturierung des HDM-Gebietes spricht die Revitalisierung von Industrieflächen, die durch Standortverlagerung innerhalb des Gebietes für neue gewerbliche Nutzungen frei werden. Wir gehen davon aus, dass vor allem Büroflächen entstehen werden. Anderweitige Nutzungen würden wir sehr kritisch sehen. Was wir schon jetzt für mehr als unangebracht halten, ist die Tatsache, dass auf dem Wieslocher Teil der HDM 800 m2 für Einzelhandelsgeschäfte eingeplant sind. Da auf dem HDM- Gebiet keine Wohnungen entstehen werden, fragen wir uns, wofür so viel Fläche für den Einzelhandel freigehalten werden soll. Gegen ein Restaurant, ein Kiosk oder Entsprechendes sind wir keineswegs, aber gegen Geschäfte, die neben der angeblichen, gebietsinternen Versorgung eine evtl. Nachfrage von außerhalb erfüllen sollen, ist für uns nicht einsichtig und nicht akzeptabel, denn das würde die angespannte Verkehrssituation nochmals verschärfen und sich womöglich schädlich für den Walldorfer Einzelhandel auswirken.

Positiv sehen wir den breiten Boulevard, der in das Innere des Campus führt und für die teilweise Öffnung des Plangebiets für die Öffentlichkeit, was bisher nicht gegeben war. Diesen Boulevard bis zum „Unteren Wald“ weiterzuführen, würde die Einmündung in die L723 entlasten und den Verkehrsfluss entzerren.

Den Umweltbericht, das Energiekonzept und das Klimagutachten und den Bericht zum Thema Altlasten nehmen wir zur Kenntnis. Das Lärmgutachten bitten wir nachzureichen.

Dem vorliegenden Beschlussvorschlag kann die FDP- Fraktion zur weiteren Bearbeitung zustimmen.