Klimavortrag - „Auswirkungen des Klimawandels“

Am Freitag, 28.04.22, hatte die Stadtverwaltung den profilierten Klima- und Meeresforscher Prof. Dr. Rahmstorf für einen Vortrag zum Thema: „Auswirkungen des Klimawandels“ nach Walldorf eingeladen. Der Vortrag fand im Auditorium der Firma Promega im Industriegebiet statt. Neben der Verwaltungsspitze waren auch die Gemeinderäte - und rätinnen aus Wiesloch und Walldorf eingeladen.

Nach einer kurzen Einführung in das Thema durch Bürgermeister Renschler sowie einer Vorstellung des Vortragenden, der bereits 2003 und 2009 in Walldorf jeweils einen Vortrag zum Thema Klimawandel gehalten hatte, ergriff Prof. Rahmstorf mit sehr eindringlichen Beispielen das Wort, indem er auf die jüngsten Wetterextreme wie das verheerende Unwetter im Ahrtal verwies. Diese Extreme seien zwischenzeitlich keine Einzelerscheinungen mehr, sondern durch die Treibhausgase, die alle menschengemacht sind, verursacht. Momentan hat sich die Erde gegenüber den ersten Wetteraufzeichnungen um ca. 1,2 Grad erwärmt. Damit einhergehende negative Wettererscheinungen sind starke Hitzewellen, Waldbrände, Extremniederschläge, Dürrekatastrophen, Tropenstürme und das Abschmelzen der Polkappen. In den letzten Jahrzehnten stieg der Meeresspiegel um ungefähr 20 cm und könnte bis zum Ende des Jahrhunderts auf 0,5- 1 m ansteigen je nach Emissionsszenario. Viele Inseln und Küstenstreifen lägen dann unter Wasser.

Im Klimavertrag von Paris von 2015, der ein weltweites Abkommen darstellt und die teilnehmenden Staaten zur Einhaltung der Klimaerwärmung auf 1,5 Grad Celsius als höchstes Ziel verpflichtet, klaffen trotz einiger Fortschritte noch große Lücken. Bis 2030 müssen die Treibhausgasemissionen vor allem bei den führenden Industrienationen halbiert werden, um die Erderwärmung aufzuhalten. Ein fluchtartiger Ausstieg aus den fossilen Energien ist dazu, laut Prof. Rahmstorf, unabdingbar notwendig. Wind- und Sonnenenergie wären seiner Meinung nach genügend vorhanden, um die Energiewende Wirklichkeit werden zu lassen. Wirtschaftswachstum und sinkende Co2- Emissionen wären dabei kein Widerspruch.

Was können wir im privaten Bereich unternehmen, um dieses katastrophale Szenario nicht Wirklichkeit werden zu lassen? Prof. Rahmstorf nannte die Errichtung von Photovoltaik- Anlagen und die Umstellung der Heizungen auf Wärmepumpen. Die Städte und Gemeinden müssten Nahwärmenetze aufbauen, Photovoltaik-Anlagen auf kommunalen Dächern errichten und Windräder aufstellen soweit dies möglich ist. Dabei müsste aber auch die große Politik mitspielen, denn Genehmigungen dauern einfach zu lange.

Als Fazit seines eindringlichen Vortrags meinte Prof. Rahmstorf, niemand dürfte der Energiewende im Wege stehen. Hier in Walldorf sind wir bereits auf einem guten Weg und arbeiten beispielsweise mit der Photovoltaik-Offensive stetig daran, unseren Teil dazu beizutragen, dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen. Als FDP-Fraktion werden wir auch weiterhin konstruktiv im Gemeinderat daran mitarbeiten, uns dem Klimawandel entgegenzustellen - Jeder und jede ist gefragt, dabei mitzuhelfen!