Pflegeheim

Vor der Sommerpause wurde im Gemeinderat der Entwurfsplan zur Realisierung des neuen Pflegeheims beschlossen. Hierzu hielt unser FDP-Stadtrat Dr. Günter Willinger folgende Stellungnahme:
„Zunächst halten wir die gemeinsame Betrachtung der Tagesordnungspunkte Bebauungsplan und Entwurfsplanung für den Neubau des Pflegeheims für sinnvoll. Der Neubau muss endlich angegangen werden und gleichzeitig benötigen wir Rechtssicherheit für die Planung. Wir stimmen deshalb der Aufstellung eines separaten Bebauungsplans für das Pflegeheim natürlich zu.
100 neue Pflegeheimplätze sollen, verteilt auf vollstationäre Pflege, eine Demenzgruppe und einer zusätzlichen Tagespflege, verwirklicht werden, so dass Walldorf dann zusammen mit den vorhandenen Plätzen im jetzigen Pflegeheim circa 160 Pflegeplätze anbieten kann. Zusätzlich kommen 18 dringend benötigte betreute Wohnungen hinzu.
Wir haben hier im Rat ausführlich über die doch beeindruckenden Kosten diskutiert und haben bauliche Reduzierungen und weitere Flächeneinsparungen vorgenommen und Kosten auch dadurch reduziert, dass wir keine Vollküche einrichten, sondern die vorhandene Vollküche im bestehenden Astorstift nutzen. Neuplanungen, die zu einer erheblichen zeitlichen Verzögerung geführt hätten, haben wir abgelehnt. Wir sind im Gemeinderat mehrheitlich zum Entschluss gekommen, die Planung in der jetzt vorgestellten Form weiter zu führen. Wir brauchen das Pflegeheim und stimmen der Entwurfsplanung zu. Insbesondere halten wir im Hinblick auf die aktuelle Belastung des Stadtbauamtes die Vergabe an einen Generalunternehmer für sinnvoll.
Auf einige Details, die uns besonders wichtig sind, möchten wir noch eingehen.
Wir benötigen die Einrichtung der Sozialstation und die Bereitstellung von Therapie- und Gesundheitseinrichtungen im neuen Pflegeheim.
Wir haben alle mitbekommen, dass sich die hausärztliche Versorgung, die auch die Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeheime beinhaltet, in den letzten Wochen verändert hat. Veränderung heißt in diesem Fall, dass das Angebot zurückgefahren wird.
Die Versorgung der dann 160 Bewohnerinnen und Bewohner kann durch die aktuell noch drei Hausarztpraxen in der jetzigen Form nicht sichergestellt werden.
Ein alternatives Versorgungsmodell könnte eine dauerhafte Physician Assistant-Stelle im neuen Pflegeheim sein. Physician Assistants bilden eine Schnittstelle zwischen ärztlicher Versorgung und dem Pflegepersonal und sind qualifiziert, delegierbare ärztliche Tätigkeiten eigenständig unter der rechtlichen und fachlichen Aufsicht einer Ärztin oder eines Arztes auszuführen. Ein solches Modell wäre im Astorstiftungsrat zu diskutieren. Es wäre auf jeden Fall bemerkenswert, wenn sich eine Stadt darüber Gedanken machen würde.
Ein weiterer Punkt ist die Wohnqualität im neuen Pflegeheim. Wie sie wissen, hat unsere Fraktion einen Antrag eingebracht, damit wir grundsätzlich die Folgen der hohen sommerlichen Raumtemperaturen in städtischen Gebäuden diskutieren. Dies betrifft vor allem Gebäude, in denen vulnerable Gruppen untergebracht sind, also Kinder und ältere Menschen. In Bestandsgebäuden wird es wohl auf den Einbau von Klimaanlagen hinauslaufen. Neubauten müssen differenziert betrachtet werden.
Wie ein entsprechendes Klimakonzept im neuen Pflegeheim umgesetzt werden kann, wird in der Vorlage ausführlich geschildert. Wir sind als Fraktion grundsätzlich technologieoffen.
Wenn der sommerliche Wärmeschutz mit einer effektiven außenliegenden Jalousie in Kombination mit einer Fußbodenkühlung über eine inverse Wärmepumpe und der Zuführung von Kälte über die Geothermie-Bohrungen gewährleistet wird, trifft das genau unsere Vorstellungen. Am Ende muss es funktionieren.“