Pressemitteilung von Christian Jung (MdB): Treffen der FDP und Landtagsabgeordneten Christian Jung mit Walldorfer Katzenbesitzern

Walldorf. Der FDP-Landtagsabgeordnete Christian Jung, Sprecher der FDP-Landtagsfraktion für das Petitionswesen sowie FDP-Fraktionsvorsitzender Stadtrat Günter Lukey und Stadträtin Paula Glogowski (FDP) trafen sich gerade gemeinsam mit Katzenhaltern aus Walldorf. Initiiert hatten das Treffen die Katzenhalter selbst, da sie sich vorab hilfesuchend an Christian Jung gewandt hatten. Bei dem Treffen teilten die Katzenhalter mit, dass sie im vergangenen Jahr zum Teil große Angst hatten, etwas bezüglich der nur für Walldorf erlassenen Allgemeinverfügung zu unternehmen, da viele von ihnen nach eigenen Angaben „quasi schon ausspioniert“ wurden und daher „lieber still geblieben“ sind.

Doch die Katzenbesitzer leiden bis heute unter den Konsequenzen der Allgemeinverfügung. „Die Verordnung ist einfach realitätsfremd, sagte eine Katzenhalterin: „Selbst wenn man nur mal Lüften will, müssen die Katzen zuvor in ein Zimmer eingesperrt werden. Die Kinder dürfen Türen und Fenster nicht öffnen und an Urlaub ist im Geltungszeitraum sowieso nicht mehr zu denken, sagte die Frau. Auch das GPS-Tracking sei gerade für ältere Katzenhalter nur schwer umsetzbar und viele Katzen machten das auch nicht ohne Weiteres mit.

Die Walldorfer Katzenhalter betonten noch einmal nachdrücklich, dass ihnen Artenschutz und Tierschutz wichtig sei und dass sie alle sehr daran interessiert seien, praktikable Lösungen zu finden. Einige der Katzenhalter waren daher auch bei der Bürgersprechstunde des Regierungspräsidiums bezüglich der Allgemeinverfügung, doch leider war dieses Gespräch aus ihrer Sicht nicht konstruktiv und sie hatten eher das Gefühl, dass man dort nicht an Lösungswegen interessiert war. Eine Katzenhalterin machte deutlich: „Wir wollen für die Haubenlerche eine Lanze brechen.“ Die vergangenen Schutzmaßnahmen haben aber auch aus Sicht der Katzenhalter nicht ausgereicht.

Aber war die Katzen-Ausgangssperren-Allgemeinverfügung „wirklich die richtige Konsequenz?, fragte bei dem Termin zum Beispiel die Walldorfer FDP-Stadträtin Paula Glogowski. Denn Landrat Stefan Dallinger (CDU) sagte in einer Pressekonferenz im März 2023 in Walldorf, dass die Allgemeinverfügung die „ultima ratio“ gewesen sei. „Aber ist das wirklich so? Wurden alle anderen möglichen Schutzmaßnahmen vorher ausgeschöpft? Nein. Warum wird erst jetzt zusammen mit dem Dipl.-Biologen Andreas Ness, der für die Stadt Walldorf seit Neuestem das Haubenlerchen-Monitoring übernommen hat, die Idee von Bürgermeister Matthias Renschler angegangen, die Eier der Haubenlerche für eine künstliche Aufzucht zu entnehmen und anschließend fernab der Wohnbebauung wieder auszuwildern?, äußerte Paula Glogowski weiter, die auch Vorsitzende des Walldorfer FDP-Ortsverbandes ist.

„Das ist eine sinnvolle Maßnahme, um die Haubenlerche nachhaltig in Walldorf zu halten - ohne in Konflikt mit den Baugebieten zu geraten. Warum wurden solche kreativen Ansätze nicht zuvor ausprobiert, bevor zur Allgemeinverfügung als angebliche „ultima ratio“ gegriffen wurde?, ergänzte FDP-Fraktionsvorsitzender Günter Lukey.

Für FDP-Landtagsabgeordneten Christian Jung stellt sich besonders nach dem Gespräch mit den Katzenhaltern die Frage, warum sich die frühere Walldorfer Bürgermeisterin und heutige CDU-Landtagsabgeordnete Christiane Staab nicht schon vor 2021 für weitergehende Schutzmaßnahmen für die Haubenlerchen-Populationen eingesetzt habe, auch um eine solche Allgemeinverfügung zum Walldorfer Katzenarrest zu verhindern. „Besonders amüsiert war nicht nur ich über einen Leserbrief des Ehemanns von Frau Staab in der Rhein-Neckar-Zeitung, bei dem dieser als offenbar ehrenamtlicher Pressesprecher die Verantwortung für den Katzenarrest und das zu optimierende Haubenlerchen-Management an die Walldorfer Stadtverwaltung und den Gemeinderat versucht abzudrücken. Ich würde es sehr begrüßen, wenn Frau Staab ihr Schweigen bei diesem Vorgang beenden würde und als Landtagsabgeordnete auch mal den Kontakt zu den Katzenbesitzern sucht, sagte Christian Jung.

Denn die Walldorfer Katzenhalter hätten das Gefühl, dass kein Interesse daran bestehe, tatsächliche gemeinsame Lösungen zu finden, obwohl dies in anderen Kommunen wie in Linkenheim-Hochstätten im Wahlkreis von Christian Jung im benachbarten Landkreis Karlsruhe gelungen sei. „Außerdem fehlt ihnen weiterhin die Transparenz, was genau zu der Verordnung geführt hat und wie es sein konnte, dass von dem lediglich mit dem Monitoring der Haubenlerche beauftragten Büro der Datenschutz der Katzenhalter nicht ernstgenommen wurde, betonte Christian Jung. Der FDP-Landtagsabgeordnete kündigte infolgedessen an, erneut eine parlamentarische Anfrage an die Landesregierung zu stellen, um mehr Transparenz zu erreichen.