Rückblick: Offene Fraktionsrunde zum Thema Kreisstraßen in Walldorf

In unserer letzten offenen Fraktionsrunde im Juli haben wir uns mit dem Thema Kreisstraßen in Walldorf beschäftigt.

Wir haben in Walldorf ein Problem mit zu schnell fahrenden Autos, vor allem auf unseren Kreisstraßen. Doch leider ist der Einfluss der Stadt Walldorf auf die Kreisstraßen sehr begrenzt: Die Stadt darf dort nicht blitzen und darf eigenständig keine Geschwindigkeitsänderungen vornehmen, da dies im Zuständigkeitsbereich des Kreises liegt. Leider zeigt sich der Kreis bei dieser Thematik bislang wenig kooperativ.

Daher haben wir zu unserer offenen Fraktionsrunde zwei Vertreter der ehemaligen „Bürgerinitiative Wohnen und Verkehr in Oftersheim e.V.“ eingeladen. Diese hatte sich im Jahr 2011 gegründet mit dem Ziel einer Verkehrsberuhigung im Bereich der innerörtlichen L 544. Die Initiative konnte erreichen, dass die Landesstraße zur Gemeindestraße abgestuft wurde - so konnte Oftersheim die Hoheit über die Straße erlangen und hatte dadurch deutlich mehr Einflussmöglichkeiten. Über einen Lärmaktionsplan konnte dort schließlich Tempo 30 eingeführt werden. Im Jahre 2021 löste sich die Bürgerinitiative nach diesem Erfolg dann wieder auf.

Sie berichteten uns, dass für die Landstraße in Oftersheim das Regierungspräsidium zuständig war. Dort haben sie einen Antrag auf Abstufung der Straße gestellt. Hierfür hatten sie ein Gutachten erstellen lassen. Schließlich wurde der Antrag genehmigt. Schlussendlich war es allerdings der Lärmaktionsplan, durch den Tempo 30 in weiten Teilen der Straße eingeführt werden konnte.

Auch Bürgermeister Matthias Renschler war bei unserer Fraktionsrunde dabei, um sich die Erfahrungen der Bürgerinitiative aus Oftersheim anzuhören. Er zeigte sich offen dafür, das Vorgehen eines Antrags für eine mögliche Abstufung der Kreisstraßen in Walldorf verwaltungsintern zu prüfen. Auch über den Lärmaktionsplan in Walldorf diskutierte er mit uns. Es wurde deutlich, dass das Verfahren für den Lärmaktionsplan recht intransparent ist. Dennoch besteht auch in Walldorf Hoffnung, dass wir über diesen Weg in weiteren Bereichen Tempo 30 erreichen könnten.

Wir bedanken uns bei den beiden Vertretern der Bürgerinitiative für die interessanten Einblicke und das Aufzeigen von möglichen Handlungsoptionen, die wir auch hier in Walldorf angehen können. Wir werden an der Sache dran bleiben und hoffen darauf, dass wir das Poser-Problem in Walldorf zukünftig in den Griff bekommen können.